deutscher Stuhl
deutscher Stuhl (Deutsch)[Bearbeiten]
Substantiv, m, Wortverbindung, adjektivische Deklination[Bearbeiten]
starke Deklination ohne Artikel | ||
Singular | Plural | |
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Nominativ | deutscher Stuhl | —
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Genitiv | deutschen Stuhls deutschen Stuhles |
—
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Dativ | deutschem Stuhl | —
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Akkusativ | deutschen Stuhl | —
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schwache Deklination mit bestimmtem Artikel | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | der deutsche Stuhl | —
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Genitiv | des deutschen Stuhls des deutschen Stuhles |
—
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Dativ | dem deutschen Stuhl | —
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Akkusativ | den deutschen Stuhl | —
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gemischte Deklination (mit Possessivpronomen, »kein«, …) | ||
Singular | Plural | |
Nominativ | ein — | —
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Genitiv | eines — | —
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Dativ | einem — | —
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Akkusativ | einen — | —
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Anmerkung:
- Die Verwendung mit unbestimmten Artikel ist unüblich.
Alternative Schreibweisen:
Worttrennung:
- deut·scher Stuhl
Aussprache:
- IPA: [ˌdɔɪ̯t͡ʃɐ ˈʃtuːl]
- Hörbeispiele: deutscher Stuhl (Info)
Bedeutungen:
- [1] metallenes stuhlähnliches Folterinstrument aus beweglichen Teilen, das der Überdehnung des Oberkörpers dient, bis hin zum Bruch der Wirbelsäule; die mit diesem Instrument verübte Foltermethode
Sinnverwandte Wörter:
- [1] syrischer Stuhl
Oberbegriffe:
- [1] Folterinstrument, Folterstuhl
- [1] Foltermethode
Beispiele:
- [1] „Seine Rückenverkrümmung ist möglicherweise auf Folterungen mittels eines als »deutscher Stuhl« bekannten Metallstuhls zurückzuführen.“[1]
- [1] „Ein berüchtigtes Folterwerkzeug der syrischen Geheimdienste verdankt ihm seinen Namen: al-kursi al-almani, »der deutsche Stuhl.«“[2]
- [1] „Die schlimmsten Foltermethoden, berichtet er, seien ihm erspart geblieben, zum Beispiel der ‚deutsche Stuhl‘.“[3]
- [1] „Gefangene werden auf dem sogenannten ‚deutschen Stuhl‘ bäuchlings so positioniert, dass die Wirbelsäule Schaden nimmt oder brechen kann.“[4]
- [1] „Mal müssen die Gefangenen auf den kursi almani, wie es im Arabischen heißt, auf den deutschen Stuhl.“[5]
- [1] „Besonders berüchtigt ist der so genannte deutsche Stuhl, mit dem das Rückgrat gebrochen werden kann.“[6]
- [1] „Eines der berüchtigtesten Folterinstrumente in Syrien soll auf ihn zurückgehen: der ‚deutsche Stuhl‘.“[7]
Übersetzungen[Bearbeiten]
[1] ?
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- [1] Martin Link: Im Land des Deutschen Stuhls. Syrien – die Folterrepublik im Nahen Osten. In: Der Schlepper. Quartalsmagazin für Migration und Flüchtlingssolidarität in Schleswig-Holstein. Nummer 45: Fluchtgrund Naher Osten. Widerstand zwischen Hoffnung und Exodus, Jenin - Baghdad - Damaskus, Herbst 2008, ISBN 978-3-941381-00-1, Seite 70–71 (URL: PDF 127 KB, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
Quellen:
- ↑ Syrien. Jahresbericht 2003. In: Amnesty International Deutschland. 2003 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
- ↑ Christian Springer: Wo geht’s hier nach Arabien? 1. Auflage. Karl Blessing Verlag, München 2011, ISBN 978-3-641-06575-1, Seite ‹ohne Seitenangabe› (E-Book; zitiert nach Google Books) .
- ↑ Jochen Bittner: Die deutschen Helfer der Revolution. In: Zeit Online. Nummer 04/2012, 21. Januar 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) ..
- ↑ Martina Sabra: Die grausame Folter darstellen. Performance von Gefolterten zeigt Alltag in syrischen Gefängnissen. In: Deutschlandfunk. 2. Mai 2013 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
- ↑ Den Alltag der Folter erzählen. In: taz.de. 3. Mai 2013, ISSN 2626-5761 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
Im Originalsatz ist einzig der Ausdruck »kursi almani« kursiv gesetzt. - ↑ Jeger; Sarah Hüther (Herausgeber): Liveblog: Syrien während Genf Ⅱ. In: Huffington Post. [Deutschsprachige Onlineausgabe]. 25. Januar 2014 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) .
- ↑ Christoph Sydow: Eichmanns Stellvertreter: Judenmörder Alois Brunner starb in Syrien. In: Spiegel Online. 1. Dezember 2014, ISSN 0038-7452 (URL, abgerufen am 7. Dezember 2014) ..